Publikationen

Offene Baustellen

Die Festschrift zum 5-jährigen Jubiläum des Li-Be
Das Li-Be ist 5 geworden! Das haben wir am 24.03.23 gefeiert – und Autor:innen eingeladen, in dieser Festschrift über unsere »Offenen Baustellen« nachzudenken. Wo müssen wir ran?
Was kommt ihnen sofort in den Sinn, wenn sie an offene Baustellen im Li-Be denken: die ganz offensichtlichen wie Fahrstuhl, Dunstabzugshaube, ein menschenwürdiger Weg zu den Toiletten, die seit langem auf unserer Agenda stehen. Unbedingt sollten sie aber auch in die vielen geheimnisvollen Winkel des Hauses sehen und dort noch ganz andere Baustellen zutage fördern, auf die wir im Traum nicht gekommen wären. Wenn Sie die ungewöhnlichen Texte der Autor:innen gelesen haben, werden Sie ― versprochen! ― noch einmal ganz anders durch unser Haus gehen, das, neben vielem anderen, schon fliegende Elefanten an der Decke, Aluminiumkarosserien im Kaminzimmer, Sängerinnen, Trompeten und Schreckschusspistolen auf dem Balkon, Särge im Foyer und Malroboter an den Wänden geduldig ertragen hat. »Fertig« werden wir hoffentlich nie!

Mit Beiträgen von Duygu Ağal, Kristof Magnusson, Daniela Dröscher, Dana Vowinckel, Alban Nikolai Herbst, Ulrike Draesner, Sandra Richter, Jan Brandt und Vincenzo Latronico. Herausgegeben von Janika Gelinek und Sonja Longolius. 54 Seiten. Erscheinungstermin: März 2023. Versand gegen Spende.

 

 

Happy in Berlin? English Writers in the City, The 1920s and Beyond | Englische Autor*innen der 1920er und 30er Jahre

Faszination, Inspiration und sexuelle Freiheit – ein neuer Blick auf englische Autor:innen und ihr Berlin der Goldenen Zwanziger.
John Chancellor stellte 1929 in seinem Reiseführer »How to Be Happy in Berlin« eine Frage, die englische Autor:innen insgesamt seit mehr als hundert Jahren beschäftigt – mit unterschiedlichsten Antworten und weitreichender kultureller Wirkung. Neben W. H. Auden, Christopher Isherwood und Stephen Spender, dem berühmten Dreigestirn, das mit seinen Texten und deren Verfilmungen den Grundstein für den Mythos Berlins legte, spielten dabei auch unbekanntere Stimmen eine Rolle: Die Übersetzerin Freuds, Alix Strachey, die aus Berlin eine Fülle lebendiger Briefen an ihren Ehemann James in London schrieb. Die Botschaftergattin Helen D`Abernon, die in ihren Memoiren das soziale Elend Berlins nach dem Ersten Weltkrieg ebenso beschreibt wie die rauschenden Feste in der britischen Botschaft. Oder der pro-faschistische Avantgard-Autor Wyndham Lewis, der in Berlin zunächst der Faszination für Hitler erlag und gegen die sexuelle Freizügigkeit Berlins in der Weimarer Republik wetterte.
Der zweisprachige und reich bebilderte Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung geht den vielfältigen Spuren dieser und vieler weiterer Autor:innen nach. Zugleich erklärt er, wie vor allem die männlichen Autoren den Mythos Berlins aktiv herbeischrieben und an welchen Orten sich das abspielte, was in englischen Briefen, Romanen, Memoiren, Reiseführern und Tagebüchern zu höchst ambivalenten Berlinbildern verarbeitet wurde. Dieser Mythos wirkt bis heute nach und findet etwa sein Echo in den Werken gegenwärtiger englischsprachiger Autor:innen, die sich Berlin als Zufluchtsort nach dem Brexit gesucht haben.

Herausgegeben von Gesa Stedman und Stefano Evangelista in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Berlin. Englisch-Deutsche Ausgabe
228 S., 45, z.T. farb. Abb., brosch., 17,9 x 23,1 cm
ISBN 978-3-8353-3987-3 (2021). Preis: 20,- Euro

»Wir sind ein Volk?!« Deutsch-deutsche Lyrik zum 30. Jahrestag der Montagsdemonstrationen

Die hier vorliegende lyrische Bestandsaufnahme dreißig Jahre nach Montagsdemonstrationen und Mauerfall zeigt wie widerständig die Ereignisse von 1989 nach wie vor sind und wie sehr sie sich einer homogenen Geschichte verschließen.
Das vereinigte Deutschland ist ein »un-eines Land«, wie es im Gedicht von André Schinkel heißt, dessen Risse zwischen Ost und West bis heute deutlich spürbar sind. Aus diesem Grund hat das Literaturhaus Berlin – gegründet 1986 in West-Berlin – gemeinsam mit der Ostberliner Schriftstellerin Bettina Hartz zehn Lyriker:innen aus Ost- und Westdeutschland eingeladen, zum 30. Jubiläum der Montagsdemonstrationen ihre persönliche Sicht auf 1989 zu beschreiben. Damit findet auch die zweijährige Veranstaltungsreihe »Revolution in Europa.
1968-1989« ihren Abschluss, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, die unterschiedlichen Blickwinkel von Ost und West auf 1968 und 1989 zu untersuchen.
Herausgekommen sind erwartungsgemäß sehr unterschiedliche Texte, die sich auch der Herausforderung stellen, damalige Ängste und Hoffnungen, das also »was an schillernden Gedankenbaggern hereinbrach, / Was schier noch und unvordenklich erschien« (Schinkel) mit der Gegenwart abzugleichen. Die ostdeutsche Scham wird zum Thema gemacht, »dumpfer zu sein animalischer schwächer« (Carl-Christian Elze) als die alle an die Wand quatschenden Wessis, aber auch die Skepsis gegenüber der allgemeinen »Anschlusseuphorie« und ein eher unbekümmertes »Fremdschemen« bei Lutz Steinbrück: »Im Unvertrauen: Ich ausrangierter ›Held der Arbeit‹ habe mich an Fremdschemen gewöhnt.«
Die Zäsur von 1989 wird mit der Zäsur 1945 in Verbindung gebracht, mit den erzählten und unerzählten Geschichten in den eigenen Familien, dann wieder ein zynischer Blick auf den Hype rund um das vereinigte Berlin geworfen: »Mauerweg, Mauer weg! hört / ihr das Bimmeln, das Rauschen? Stimmung sag ick det is Stimmung / pur / wie Köterkacke, was ihr hier seht: das geile Gestern, die Hystorie / aus Macht und Money, ein bisschen Hölle im Himmel Berlin« (Kerstin Hensel).
Die Lyriker und Lyrikerinnen arbeiten sich in ihren Gedichten an den aus der Wende entstandenen, oft notbehelfsmäßigen Begriffen ab, wie zum Beispiel aus einem »Ostdeutschen«, einem »Bürger der Ex-DDR«, einem »Neubürger«, einem »Bewohner der neuen Bundesländer« ein »Ostler« oder eben ein »Ossi« werden konnte, und spiegeln in diesen sprachlichen Verkrampfungen die gesellschaftlichen und politischen Spannungen der Gegenwart wider. Wörter und Begriffe werden abgeklopft, ob sie sich für die Beschreibung der Ereignisse und damit die historische Ikonographie eignen – das Heuschreckenheer, die Banane – , und fragen nicht zuletzt:
»Wie kriegen wir aus dem deutsch-deutschen das deutsche raus?« (Mara Genschel).

Mit Beiträgen von

Ruth Johanna Benrath
Mirko Bonné
Carl-Christian Elze
Mara Genschel
Kerstin Hensel
Dagmara Kraus
Kerstin Preiwuß
Monika Rinck
André Schinkel
Lutz Steinbrück

Texte aus dem Literaturhaus Berlin
Herausgegeben von Janika Gelinek und Sonja Longolius
91 Seiten.
Erscheinungstermin: September 2019.
ISBN: 978-3-948156-19-0. Preis: 10,- Euro

Gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung

Fasanenstraße 23

Geschichte. Spaziergänge. Literatur
Die erweiterte Neuauflage unseres Hausbuches enthält Beiträge über die Geschichte des Hauses Fasanenstraße 23, Vorschläge für literarische Spaziergänge in der näheren Umgebung des Literaturhauses Berlin, sowie eine Anthologie, die Texte versammelt, in denen das Literaturhaus in der Literatur eine Rolle spielt. Vorwort: Ernest Wichner; Gestaltung: Günter Karl Bose
Mit Beiträgen von H. C. Artmann, Latifa Baqa, Swapnamoy Chakraborti, Bora Ćosić, Paul Fiebig, Silke Grundmann, Sarah Haffner, Nora Iuga, Sebastian Januszewski, Jens Johler, Sema Kaygusuz, Werner Kofler, Ursula Krechel, John Lochner-Griffith, Joy Markert, Herta Müller, Mathias Nolte, Stefanie Oswalt, Alan Pauls, Ulrich Peltzer, Annika Reich, Dieter Schlesak, Irene Sieben, Carl-Peter Steinmann, Franz Tumler, Florian Voss, Ernest Wichner und Herbert Wiesner
204 Seiten, 21 x 13,2 cm, 305 g, zahlreiche Abbildungen: Postkarten, Dokumente, Zeichnungen sowie historische und aktuelle Photographien, Engl. Broschur
Preis ab 1.3.2018: 5,00 Euro
ISBN: 978-3-926433-54-1 [erschienen im Juli 2014]

Begleitbroschüre zur Ausstellung: »Zwischen den Fronten. Der Glasperlenspieler Hermann Hesse«

Anlass für die Ausstellung über den Schweizer Hermann Hesse (1877-1962) ist die Möglichkeit, aus dem umfangreichen, bislang unveröffentlichten Briefwechsel Hesses mit seinem jüngsten Sohn Martin (1911-1968) einige ausgewählte Briefe präsentieren und dem Zeitgeschehen zuordnen zu können.
Bei der Sichtung des Briefwechsels zeigte sich, dass hier im privaten Austausch zwischen Hermann und Martin Hesse auch die wichtigen politischen Ereignisse dieser Jahre vielfach angesprochen werden: die Verhältnisse in Deutschland seit 1932, die Unterstützung Hesses für unbekannte und prominente Emigranten – allen voran Thomas Mann. Wie es in der Schweizer Armee zuging, erfuhr Hesse von seinem Sohn aus dem Aktivdienst. In den Briefen aus Montagnola konnte Martin Hesse lesen, wie enttäuscht sein Vater darüber war, dass sein Roman »Das Glasperlenspiel«, an dem er über zehn Jahre geschrieben hatte, 1942 in Berlin doch keine Publikationserlaubnis erhielt.
So spiegeln sich im privaten Austausch die Zeitläufte und die öffentlichen Debatten. Dies aufgreifend, fügt auch die Publikation zwei Erzählebenen zusammen: die von der brieflich-familiären Korrespondenz ausgehende und die der Zeitgeschichte, fokussiert auf die Jahre der NS-Diktatur. Dabei wird nicht nur Peter Suhrkamps komplizierte Situation nach der „Arisierung“ des S. Fischer Verlags dargestellt. Auch die jetzt aufgefundenen vielen Abdrucke älterer Texte Hesses in deutschen Besatzungszeitungen während des Zweiten Weltkriegs führen zu einer Neubewertung von Hesses Rolle im »Dritten Reich« und zeigen mit, wie er »zwischen die Fronten« geriet.
Mit einigen ausgewählten Abdrucken aus dem Briefwechsel Hermann Hesses mit seinem Sohn Martin sowie zahlreichen bislang unveröffentlichten Fotos.Mit Originalbeiträgen von Jan-Pieter Barbian (Publizist), Gunnar Decker (Hesse-Biograph), Michael Kleeberg (Schriftsteller und Übersetzer), Volker Michels (Hesse-Herausgeber) und Lutz Dittrich (Literaturhaus Berlin).

96 Seiten. Format: 28 x 21 cm.
Erscheinungstermin: Dezember 2017.
ISBN: 978-3-926433-57-2. Preis: 12,- Euro

Begleitbroschüre zur Ausstellung »Samizdat« im GULAG. Eine schwarze Literaturgeschichte

In den großen literarischen Werken, die Alexander Solschenizyn, Jewgenija Ginsburg und Warlam Schalamow nach ihrer Lagerzeit über den GULAG verfaßten, finden sich bemerkenswert viele Erinnerungen daran, wie in den Gefängnissen und dann in den extremen Verhältnissen der Lager die Rückbesinnung auf Gedichte, auf lange Poeme und ganze Romane für einige der unschuldig Verhafteten und Deportierten der letzte rettende Überlebenshalt wurde.
Im Archiv von Memorial Moskau werden »Samizdats«, die »selbstverfertigten Abschriften« aus dem GULAG aufbewahrt: Gedichtbände, Übersetzungen, illustrierte Märchen für Kinder und handgeschriebene Lehrbücher für Schulkinder aber auch eine geradezu freizügige, aufwendig colorierte Fassung von Voltaires »Die Jungfrau von Orleans« und das Tagebuch eines Lageraufsehers.
Die eigens für die Ausstellung erarbeitete Begleitbroschüre enthält zahlreiche Abbildungen und dokumentiert die Entstehensumstände einiger der im GULAG angefertigten Niederschriften und informiert, soweit möglich, über die Verfasserbiographien, die von Memorial Moskau aufwendig recherchiert wurden.

Hrsg.: Irina Scherbakowa, Heike Winkel, Lutz Dittrich.

52 Seiten. Format: 21 x 14,5 cm. Gewicht: 35 g.
Erscheinungstermin: Oktober 2015. Preis: 2,- Euro

Ausstellungskatalog: Wolfgang Herrndorf Bilder

Vergriffen

Der Schriftsteller Wolfgang Herrndorf, geboren 1965 in Hamburg und 2013 in Berlin gestorben, ist 2010 mit seinem Roman »Tschick« weithin berühmt geworden; allerdings hatte er davor schon 2002 seinen Debütroman »In Plüschgewittern« veröffentlicht und mit dem Beginn seiner schriftstellerischen Karriere von einem Tag auf den anderen seine durchaus erfolgreiche Arbeit als Maler, Zeichner und Illustrator beendet. Dabei hat er, wie später noch einige Male, einiges aus seinem bildnerischen Werk vernichtet. Carola Wimmer, Wolfgang Herrndorfs Witwe, Jens Kloppmann, Natascha Podgornik und Christoph Albers haben zahlreiche Bilder, Zeichnungen und Gouachen zusammengetragen und zu einer beeindruckenden Ausstellung gruppiert, die vor allem den schier altmeisterlich malenden Wolfgang Herrndorf vorstellt sowie den Satiriker, der für die Titanic und für den Haffmanns Verlag (Buchumschläge) gearbeitet hat. Zur Ausstellung erschien dieser mit zahlreichen Abbildungen versehene Katalog mit Text-Beiträgen von Oliver Maria Schmitt, Jens Kloppmann und Ernest Wichner.

87 Seiten. Format: 28 x 21 cm. Gewicht: 518 g. Erscheinungstermin: Juni 2015.
ISBN: 978-3-926433-56-5.

Wer ich bin. Bohumil Hrabal: Schriftsteller – Tscheche – Mitteleuropäer.

Bohumil Hrabal (1914-1997) ist einer der wenigen tschechischen Schriftsteller, dessen Werk Weltruhm erlangte. Zwei der zahlreichen Hrabal-Verfilmungen wurden mit den renommiertesten Preisen ausgezeichnet: mit einem Oscar (1968) und dem Goldenen Bären (1990). Aus der Mitte Europas heraus reichen Hrabals Texte in die k.u.k. Monarchie zurück, streifen die erste Tschechoslowakische Republik, dann deren Zerschlagung durch die deutschen Besatzer, um später verwundert und desillusioniert auf eine Nachkriegszeit zu blicken, die Hoffnungen auch auf künstlerische Befreiung und auf einen »gesellschaftlichen Frühling« geweckt hatte, aber schließlich in grauer Unfreiheit und ideologischer Herrschaft erstarrte.
Die vom Museum der Tschechischen Literatur und dem Literaturhaus Berlin gemeinsam realisierte, exklusiv erschienene Begleitbroschüre enthält zahlreiche, bislang unveröffentlichte Fotos und Dokumente aus dem Nachlaß, aus tschechischen Museen und aus Archiven privater Sammler.

Konzeption und tschechische Fassung: Tomáš Pavlíček, Deutsche Fassung: Lutz Dittrich.

96 Seiten, zahlreiche z.T. farbige Abbildungen.
Broschur. H 255 x B 185 mm. 295 g.
Erscheinungstermin: September 2014.
ISBN: 978-3-926433-55-8. 
Preis: 2,00 Euro

Helmut Heißenbüttel: Literatur für alle

Begleitheft zur Ausstellung in den Literaturhäusern Berlin und Stuttgart sowie in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Mit zahlreichen farbigen Abbildungen. Enthält Beiträge von Helmut Böttiger, Thomas Combrink, Dietrich Heißenbüttel, Edgar Lersch, Franz Mon sowie von Andreas Bühlhoff, Theo Costea und Łukasz Pakuła. Herausgegeben von Johanna Bohley und Lutz Dittrich. 60 S.
Preis ab 1.3.2016: 2,00 Euro
erschienen im Dezember 2012

Hannah Arendt – von den Dichtern erwarten wir Wahrheit

Vergriffen

Fällt Hannah Arendts Name, dann denkt man an Totalitarismus oder »Eichmann in Jerusalem«, aber weniger an Dichtung.
Doch gibt es keine andere zeitgenössische Autorin, in deren theoretischem Werk literarische Texte eine so große Rolle spielen. Die Studie über den Totalitarismus stützt sich auf Marcel Proust, Joseph Conrad und Franz Kafka. In die »Vita activa« sind zahllose Verse aus Gedichten von Goethe, Fontane, Rilke und Brecht gestreut.
Hannah Arendt hat eine Serie von biographischen Essays Schriftstellern gewidmet. Sie schrieb über Lessing und Brecht, dazu über Natalie Sarraute, Isak Dinesen, W. H. Auden und Randall Jarrell. In den Jahren, in denen sie als Lektorin für den Schocken-Verlag in New York arbeitete, machte sie die amerikanische Öffentlichkeit mit Wolfskehl, Kafka und Broch bekannt. Freundschaften mit Schriftstellern prägten vor allem die Jahre in den Vereinigten Staaten. Uwe Johnson setzte ihr in seinen »Jahrestagen« ein Denkmal; Randall Jarrell und Arthur Cohen schrieben Romane, in denen sie – mehr oder weniger ›verschlüsselt‹ – auftritt. Von Martin Heidegger sind ganze Serien von Gedichtzyklen überliefert, die er für Hannah Arendt schrieb.

Ausstellungsbuch. Hrsg. von Barbara Hahn und Marie Luise Knott, mit Beiträgen von Barbara Hahn und Marie Luise Knott.

Band 17 (Verlag Matthes & Seitz Berlin). 248 Seiten.
zahlreiche Abbildungen. broschiert. Erscheinungstermin 2007.
ISBN: 978-3-88221-921-0.

Fasanenstrasse 23 – 20 Jahre Literaturhaus Berlin

Vergriffen

Broschüre über die Geschichte des Hauses Fasanenstraße 23 und über Wohnorte von Autoren im Neuen Berliner Westen der 20er und 30er Jahre.

Als vor zwanzig Jahren das Literaturhaus Berlin eröffnet wurde, mußte man noch erklären, worin sich ein Literaturhaus von einem Palmenhaus, einem Möbel- oder Freudenhaus unterscheidet; dies müssen wir heute nicht mehr, denn zwanzig Jahre der Praxis haben gezeigt, was das Literaturhaus Berlin ist – das nämlich, was es tut und wie. Und wer dies genauer wissen will oder mehr, wird irgendwann einmal in eine Veranstaltung kommen und bei der Gelegenheit vielleicht auch fragen, was wir über die Geschichte des Hauses Fasanenstraße 23 mitzuteilen wissen.
Hier erzählen wir aus der bewegten Vergangenheit der Fasanenstraße 23 und bieten dem interessierten Leser an, sich auf einen Spaziergang zu begeben und die Autoren des Neuen Berliner Westens der 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zu besuchen.

Mit Beiträgen von: Sebastian Januszewski, Ursula Krechel, Carl-Peter Steinmann, Florian Voß, Ernest Wichner, Herbert Wiesner und Günter Karl Bose (Fotos)

48 Seiten. 9 Abbildungen, Broschur.
ISBN: 978-3-926433-48-0.

Elefantenrunden – Walter Höllerer und die Erfindung des Literaturbetriebs

In den sechziger Jahren, auf dem Höhepunkt seiner Macht, galt Walter Höllerer als der deutsche »Literaturpapst«. Er hat Westberlin zur Hauptstadt der deutschen Literatur gemacht. Legendär geworden sind seine internationalen Lesereihen in der Kongreßhalle, mit denen die Literatur eine später nie wieder erreichte Rolle im öffentlichen Bewußtsein spielte.
Walter Höllerer (1922–2003) war gleichzeitig Literaturprofessor an der Technischen Universität, einer der führenden Kritiker innerhalb der Gruppe 47 und ein tonangebender Lyriker. Sein Gedichtband »Der andere Gast« von 1952 wurde in einem Atemzug mit den Debüts von Paul Celan und Ingeborg Bachmann genannt. 1954 gründete er die Zeitschrift »Akzente«, die sofort zum wichtigsten Forum für die literarische Diskussion wurde. Literatur, Literaturwissenschaft und Literaturkritik: für Höllerer gab es zwischen diesen Bereichen keine Grenzen, und das machte ihn in vielfacher Hinsicht zum Pionier.

Ausstellungsbuch von Helmut Böttiger unter Mitarbeit
von Lutz Dittrich.

Band 15. 272 Seiten, zahlreiche Abbildungen.
Erscheinungstermin: Oktober 2005.
ISBN: 978-3-926433-42-8. Preis: 2,00 Euro

Obergeschoss still closed – Samuel Beckett in Berlin

Am 11. Dezember 1936, gegen 17 Uhr, stieg Samuel Beckett, aus Hamburg (via Braunschweig) kommend, am Potsdamer Bahnhof in Berlin aus dem Zug. Der dreißigjährige unbekannte irische Autor mietete sich in Pensionen ein, durchwanderte die Stadt, besuchte ihre großen Museen und Kunstsammlungen, notierte seine Eindrücke in Tagebüchern, schrieb Briefe, lernte Menschen kennen und kommentierte, was er auf den Straßen, in den Restaurants und Cafés der deutschen Reichshauptstadt wahrnahm. Am 22. Januar 1937 verließ er Berlin und fuhr nach Halle. Von dort führte ihn seine Deutschlandreise u. a. nach Dresden und München.

Ausstellungsbuch. Hrsg. von Lutz Dittrich, Carola Veit und Ernest Wichner; mit Beiträgen von Gaby Hartel, Andreas Hüneke, Mark Nixon, Carola Veit und Ernest Wichner.

Band 16: (Verlag Matthes & Seitz Berlin). 128 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert.

Erscheinungstermin: 2006.
ISBN: 978-3-88221-920-3

Haushören

Vier Radiostücke von Joy Markert, Fritz Mikesch, Barbara Strohschein und Frank Werner. Nebst einer Erinnerung an die zweite deutsche Nordpolfahrt von Dr. H. Henneberg.
Die Vorgeschichte eines Berliner Hauses beginnt mit einer Tonfolge erschreckender Geräusche: mit Schaben, Knirschen, Rauschen und dem Singen berstenden Eises.

Band 7. 92 Seiten. Erscheinungstermin: 1990.
ISBN: 978-3-926433-06-0. Preis: 2,00 Euro

Zensur in der DDR

Vergriffen

Ausstellung »Zensur in der Deutschen Demokratischen Republik. Geschichte, Praxis und ›Ästhetik‹ der Behinderung von Literatur«. Mit Beiträgen von Adolf Endler, Helga Schubert, Joachim Seyppel, Bernd Wagner, Joachim Walther und Christa Wolf. Das Genehmigungsverfahren…: die Zensur der Verlage und Bücher, der Verleger und Autoren ist überlebt, nutzlos, paradox, menschenfeindlich, volksfeindlich, ungesetzlich und strafbar. [Christoph Hein]

Ausstellungsbuch. Erarbeitet und herausgegeben von Ernest Wichner und Herbert Wiesner.

Band 8. 208 Seiten, zahlreiche Abbildungen.
Erscheinungstermin: 1991

In der Sprache der Mörder eine Literatur aus Czernowitz Bukowina

Vergriffen

Mit Texten von Rose Ausländer, Paul Celan, Robert Flinker, Alfred Gong, Alfred Kittner, Alfred Margul-Sperber, Immanuel Weißglas u.a..

Ausstellungsbuch Konzeption und Realisation: Ernest Wichner und Herbert Wiesner.

Band 9. 2. Auflage 1995. 280 Seiten, zahlreiche Abb. 

Steinbruch am Bug – Bericht einer Deportation nach Transnistrien

Czernowitz 1941/42: den mörderischen Pogromen folgte die Deportation der bukowinischen Juden nach Transnistrien. Zu den spärlichen Zeugnissen aus jenen Lagern zwischen Bug und Dnjestr kommt nun der äußerst genaue, sinnlich konkrete und persönlich gefärbte Bericht des Juristen Isak Weißglas hinzu. Er erzählt von den Erfahrungen einer Leidensgemeinschaft, zu der auch Immanuel Weißglas, der Freund Paul Celans, gehörte.

Von Isak Weißglas. Mit einem Beitrag von Wolfgang Benz, herausgegeben von Ernest Wichner und Herbert Wiesner.

Band 10. 104 Seiten. Broschur. Erscheinungstermin: 1995.
ISBN: 978-3-926433-09-1 Preis: 2,00 Euro

Prager Deutsche Literatur vom Expressionismus bis zu Exil und Verfolgung

VERGRIFFEN

Das Buch erzählt anhand von Dokumenten die Geschichte einer Literatur, deren Ruhm und Größe weder von Hitler noch von Stalin zerstört werden konnte. Ehe noch die Verfolgung einsetzte, hatte diese Literatur ihre Geschichte selbst so fixieren können, daß sich die Welt ein Bild von ihr machen konnte, ein Bild, das von unheimlichen Obsessionen, Kriminalfällen und Psychogrammen, Ghetto-Geschichten und Sexualität ebenso geprägt ist wie von den Realitäten der Moderne, von Technik und Industrie. Franz Kafka, der große Solitär dieser Literatur, ist in diesem Bild immer gegenwärtig.

Ausstellungsbuch. Erarbeitet und herausgegeben von Ernest Wichner und Herbert Wiesner.

Band 11: 1995. 218 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Fadenheftung, Franz. Broschur.
Umschlaggestaltung nach einem Photo von Josef Sudek.
ISBN: 978-3-926433-10-7 Preis: 2,00 Euro

Der Nerv

Im Czernowitzer Krisenjahr und zur Zeit beginnender Romanisierung versuchten junge Literaten, mit einer deutschsprachigen Zeitschrift expressionistischen Stils aus dem Parteienstreit heraus über ungeahnte Brücken zu führen und einen eigenständigen Weg zu suchen. Die Zeitschrift ist so gut wie verschollen, dem Nachdruck liegt ein einziges, bekannt gewordenes vollständiges Exemplar zugrunde.

Nachdruck einer expressionistischen Czernowitzer Kultur- und Literaturzeitschrift des Jahres 1919. Mit einem Nachwort von Andrei Corbea-Hoisie herausgegeben von Ernest Wichner und Herbert Wiesner.

Band 12. 280 Seiten, Faksimiles. Broschur.
Erscheinungstermin: 1998.
ISBN: 978-3-926433-11-4. Preis: 2,00 Euro

Franz Hessel – Nur was uns anschaut sehen wir – Ausstellungsbuch

Der Hessel-Katalog zeigt Sichtweisen und Schreibhaltungen des Pariser und Berliner Flaneurs auf, dokumentiert dessen Verhältnis zu Walter Benjamin, den literarisch-feuilletonistischen Werdegang seiner Frau Helen Grund, die wilden Jahre ihrer ménage à trois mit Henri-Pierre Roché, wie sie Truffauts Film »Jules et Jim« dargestellt hat, und endet mit den Projekten des alten Mannes im Exil.

Erarbeitet und herausgegeben von Ernest Wichner und Herbert Wiesner.

Band 13: 1998. 155 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Erscheinungstermin: 1998.
ISBN: 978-3-926433-18-3. Preis: 2,00 Euro

1929 – Ein Jahr im Fokus der Zeit.

Das Jahr 1929 besitzt Schwellencharakter: zwischen dem Ende des Expressionismus und dem Aufbruch in die internationale Moderne, zwischen dem Börsencrash und einer zunehmenden politischen Radikalisierung. 1929 ist, so die These, das letzte Jahr vor 1932, dem Vorabend der deutschen Katastrophe. Der Ausstellungskatalog zeigt, was 1929 ausmacht, welche Signale das Jahr gesetzt hat, welche Impulse es ausstrahlte.

Ausstellungsbuch. Erarbeitet und herausgegeben von Ernest Wichner und Herbert Wiesner unter Mitwirkung von Lutz Dittrich.

Band 14. 286 Seiten, zahlreiche Abbildungen.
Erscheinungstermin: 2001.
ISBN: 978-3-926433-27-5. Preis: 2,00 Euro

Bühne frei das Stück ist aus

Vier Theaterstücke nach Texten von Otto Brahm und Konrad Bayer von Reinhard P. Gruber, Elfriede Müller, Hartmut Riederer, Margit Ulama/Peter Waterhouse und ein offener Brief von Gerlind Reinshagen. Von der ›gärenden Regellosigkeit‹ der Theatermoderne zu den Theaterbesuchern, die sich selbst spielen.

Erscheinungstermin:  1990.
ISBN: 978-3-926433-05-3. Preis: 2,00 Euro

Industriegebiet der Intelligenz

Literatur im Neuen Berliner Westen der 20er und 30er Jahre. Mit Beiträgen von Ursula Krechel, Helmut Lethen und Klaus Strohmeyer. Nie hat man in einer ungemütlichen Stimmung sich´s gemütlicher eingerichtet. [Walter Benjamin] Das Buch zeigt in Texten und Bildern die modischen Verspieltheiten, versachlichten Leidenschaften, die Parteinahmen und Polemiken, aber auch die Gefährdetheit jener Jahre, in denen Berlin Metropole war.

Ausstellungsbuch. Herausgegeben von Ernest Wichner und Herbert Wiesner.

Band 5. 160 Seiten, zahlreiche Abbildungen.
Erscheinungstermin: 1990.
ISBN: 978-3-926433-04-6. Preis: 2,00 Euro

Dr. Walter Serner 1889-1942

Vergriffen

Ausstellungsbuch. Mit Beiträgen von Thomas Milch und Herbert Wiesner.

Band 3. 72 Seiten, zahlreiche Abbildungen.
Erscheinungstermin: 1989

Tribunal im askanischen Hof

Drei Theaterstücke von Ursula Krechel, Karin Reschke und Gisela von Wysocki nach einem fiktiven Text von Jorge Semprún und einem Brief Franz Kafkas. Mit Sätzen von Franz Kafka und Jorge Semprún.
Franz Grillparzer sieht die Beine von Marlene Dietrich am Berliner Himmel aufgehen, ein Meropsvogel spricht kleistische Sätze, die Dohle Kafka antwortet und flieht vor dem Gerichtstag im Hotel.

Band 4. 107 Seiten. Erscheinungstermin: 1989.
ISBN: 978-3-926433-02-2.  Preis: 2,00 Euro

Anthropophagen im Abendwind

Vier Theatertexte nach Johann Nepomuk Nestroys Operette »Häuptling Abendwind oder Das greuliche Festmahl« von Helmut Eisendle, Elfriede Jelinek, Libuse Moníková, Oskar Pastior nebst Johann Nepomuk Nestroy. Wie bei Nestroy reden die Menschenfresser auch heute noch, als säßen sie in einem Café in Wien oder Triest.

Band 2. 128 Seiten. Erscheinungstermin: 1988.
ISBN: 978-3-926433-01-5. Preis: 2,00 Euro

Nacht Zettel

Vergriffen

Sieben Theatertexte nach William Shakespeares »Ein Sommernachtstraum« von Wolfgang Bauer, Ingomar Kieseritzky, Jürg Laederach, Jutta Schutting, Ginka Steinwachs, Urs Widmer, Paul Wühr. Der Esel heißt Zettel; er läßt träumen, phantasieren, mauerschaun und theaterspielen.

Band 1. 96 Seiten. Erscheinungstermin: 1987

Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.