Intensiv-Schreibwerkstatt mit Dorit Linke
Das Junge Literaturhaus lädt Schulklassen zu einer ganz besonderen Schreibwerkstatt ein: Gemeinsam mit der Berliner Autorin Dorit Linke beschäftigen sich die Schüler:innen mit einem dunklen Kapitel deutscher Geschichte und schreiben im Anschluss eigene Texte, in denen sie sich in verschiedene Rollen begeben.
Im August 1992 ereigneten sich in Rostock-Lichtenhagen an der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber (ZAst) und dem Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter:innen im »Sonnenblumenhaus« die massivsten rassistisch sowie fremdenfeindlich motivierten Angriffe in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Gewaltbereite Rechtsradikale setzten das Sonnenblumenhaus in Brand – dort hielten sich zu diesem Zeitpunkt etliche Menschen auf, über hundert von ihnen waren ehemalige DDR Vertragsarbeiter:innen.
In der Schreibwerkstatt nähern sich die Schüler:innen schreibend den damaligen Ereignissen an. Sie setzen sich mit historischen Dokumenten, Zeitungsartikeln und Zeitzeugenberichten auseinander und begeben sich in verschiedene Rollen und Perspektiven. Im Fokus stehen die Erfahrungen der Geflüchteten und der Vertragsarbeiter:innen.
Dorit Linke ist Zeitzeugin der »Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur«, lebt und arbeitet in Berlin und setzt sich in ihren Lesungen und Schreibworkshops immer wieder mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Phänomenen und Krisen auseinander. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Fremdenfeindlichkeit, der Verbreitung von Fake News oder die Wirkung von Sprache in Diktaturen und Demokratien liegen ihr dabei in ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen besonders am Herzen.
Empfohlen für die Klassenstufen 7-10, Anmeldung: Stefanie Ericke-Keidtel, ericke@literaturhaus-berlin.de