Li-Be für die Stadt
Philipp und Tobias wachsen in der Provinz Sachsens auf. Ihre Kindheit ist geprägt von der Perspektivlosigkeit in einer sonst sehr weiten Landschaft. Als Jahre später ihr Heimatort Flüchtlinge aufnehmen soll, eskaliert die Situation. Während sich der eine Bruder in sich selbst zurückzieht, sucht der andere ein Ventil für seine Wut. Und findet es.
Das mutige Kinofilmdebüt »Mit der Faust in die Welt schlagen« von der Drehbuchautorin und Regisseurin Constanze Klaue nach dem viel diskutierten Bestseller von Lukas Rietzschel leistet einen bemerkenswerten filmischen Beitrag zu einer der größten Debatten, die unser Land momentan umtreibt: Der Film eröffnet gesamtgesellschaftliche Diskurse über Leerstellen, enttäuschte Erwartungen, Perspektiven, Herausforderungen und Rahmenbedingungen, macht die drohende Resignation, die in weiten Teilen des Osten auf der Tagesordnung stehen, für das Publikum nachempfindbar, transportiert auch ein Stück ostdeutsches Lebensgefühl. »Mit der Faust in die Welt schlagen« erzählt eindrucksvoll mit vielen Zwischentönen von der Tristesse in der Provinz und ergänzt damit indirekt so viel mehr Erklärungen als es schnelle Schlagzeilen über Ausschreitungen, Hass, Erstarken populistischer Anführer und das Abwenden von Demokratie allein können.
Über den Film sprechen der Romanautor Lukas Rietzschel, der Autor Steffen Mau, die Regisseurin Constanze Klaue und die Podcasterin Lilly Blaudszun mit der Hörfunkjournalistin Marion Brasch.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Across Nations Filmverleih