Juri Andruchowytsch im Gespräch mit Tomasz Kurianowicz
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»Die Lieblinge der Justiz«, das sind, wie man weiß, sowohl echte als auch vermeintliche Verbrecher: Bohdan Staschynskyj zum Beispiel, ein KGB-Agent und Auftragskiller, der den ukrainischen Nationalisten Stepan Bandera in seinem Münchner Exil ermordet, dann aber wegen der Liebe zu einer ostdeutschen Friseurin mit ihr in den Westen flieht und sich stellt. Oder Mario, Kolonialwarenhändler aus dem östlichen Hinterland der k.u.k. Monarchie, dessen geheime Verabredung mit einem karpatischen Molfar-Zauberer sich als so fatal erweisen wird, dass ihm nicht einmal mehr Kaiser Franz Joseph helfen kann. Juri Andruchowytsch entfaltet in seinem neuen Buch ein die Jahrhunderte umspannendes Panorama von Mord, Liebe und Verrat, von der Monstrosität des Verbrechens und der Justiz und unterhält sich darüber mit dem Autor und Journalisten Tomasz Kurianowicz.
Juri Andruchowytsch »Die Lieblinge der Justiz« Suhrkamp, 2020