Ann Cotten, Angela Steinmüller und Karlheinz Steinmüller im Gespräch
Die Lyrikerin Ann Cotten hat Erzählungen geschrieben, die uns ein Stück weit in die Zukunft katapultieren: In »Proteus« zum Beispiel wird der ewig jugendliche Protagonist zusammen mit seiner Geliebten in ein Paralleluniversum exportiert, in der jede Überlegung Realität wird. Bei Angela Steinmüller, gemeinsam mit ihrem Mann Großmeisterin der Science Fiction, geht es im nun erschienenen neunten Band der Werkausgabe um die Relativistische Flotte, deren Raumfahrer interstellare Entfernungen überwinden: Das Spektrum spannt sich von einer langen Novelle, die eine ganze Siedlerwelt vorstellt, über Geschichten von der Erkundung fremder Planeten bis zu kurzen, vignettenhaften Momentaufnahmen. Wie bei Cotten, die ihre Erzählungen ein wenig hochstaplerisch als »Science Fiction auf Hegelbasis « angekündigt hat, eint die Geschichten ein großer Reichtum an atemberaubenden SciFi-Ideen, vergegenwärtigt durch so ungewöhnliche wie überzeugende Charaktere.
Ann Cotten »Lyophilia«, Suhrkamp, 2019
Angela Steinmüller & Karlheinz Steinmüller »Sphärenklänge«, Golkonda Verlag, 2019