Tagung, Lesung, Ausstellung

»Eine Brücke aus Papier« II

Di 29.10.
11:00 Uhr
7 € / erm. 4 €

5. Deutsch-Ukrainisches Schriftstellertreffen

»Eine Brücke aus Papier« steht für den Austausch mit
Schriftsteller:innen und Künstler:innen in einem Land, von dem wir zu wenig wissen, das uns aber schnell vertraut werden kann. Das Projekt entstand, als die Ukraine 2013/14 den Euromaidan, ein kämpferisches Bekenntnis zu Europa und zur Unabhängigkeit durchlebte, dann 2014 in einen bis heute andauernden Krieg gezwungen wurde, von dem man nur wenig spricht. Dank der Beziehungen zu ukrainischen Schriftsteller:innen und Übersetzer:innen entwickelte sich ein intensiver Literaturaustausch über Sprachgrenzen hinweg. Die diesjährige »Brücke aus Papier«, die sich erstmals in Deutschland vorstellt, ist aus dieser Annäherung hervorgegangen. Zwar herrscht der Krieg als Thema vor, doch die junge ukrainische Literatur hat eine Sprache für das Unsagbare gefunden, eine Sprache, in der sie leuchtet und Mut macht. Die deutschsprachigen  Schriftsteller:innen antworten im literarischen Zusammenschluss.

 

Eintritt frei:

11:00 Uhr
Vortrag
Olena Stiazhkina »Der ukrainische Donbas. Jahre der Unsichtbarkeit und Verwundbarkeit«

12:00 Uhr
Lesung und Gespräch • Wladimir Rafejenko »Die Länge der Tage« (2017)

13:00 Uhr
Lesung und Gespräch
Oksana Stomina »In der Nähe des Krieges« Gedichte aus Mariupol (2019)

 

Eintritt: 7 € / erm. 4 €:

19:30 Uhr
Szenische Lesung
Natalia Voroschbit »Zerstörte Straßen« Drei Masken Verlag München • Mit Yuri Gàrate, Judith Diamantstein, Ines Ragnitt, Max Agné, Vincent Venohr, Millary Cortes Tellez, Oda Ulshöfer
Regie: Eva Diamantstein
Einführung: Lydia Nagel (dt. Übersetzung)

Natalia Voroschbits Stück über das Leben in der vom Krieg zerrütteten Ukraine thematisiert die Auswirkungen des Krieges auf Frauen. In sechs Szenen beleuchtet die bedeutendste Gegenwartsdramatikerin ihres Landes die Folgen eines Krieges, der hierzulande fast vergessen ist. In der ersten Szene berichtet eine in Kiew lebende Ich-Erzählerin von einer Recherchereise, die sie als Autorin nach der Belagerung des Flughafens von Donezk in die Kampfzone unternommen hat, auf der sie sich in ihren patriotischen Militärbegleiter verliebte. Weitere Szenen zeigen Mädchen im Teenageralter, die sehnsüchtig auf Soldaten warten, den Transport eines getöteten kopflosen Kommandanten, den eine Krankenschwester und Geliebte des Toten mit einem Soldaten über kaputte Straßen zur Frau des Toten eskortieren, und eine junge Journalistin, die ihren Entführer überlistet.

In deutscher Sprache

Mit freundlicher Genehmigung des Drei Masken Verlags München

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Kulturallmende, gefördert durch das Auswärtige Amt, das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, das Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Das Schriftstellertreffen wird simultan gedolmetscht.